Du hast also dein erstes Buch fertig geschrieben, hast Wochen und Monate, Herz und Geist in dieses Projekt investiert. Du hast vielleicht deine Familie zur Verzweiflung gebracht, deinen Job vernachlässigt und jetzt will keine Literatur-Agentur dich unter Vertrag nehmen und kein etablierter Verlag interessiert sich für dich..... Warum also nicht einer der zahlreichen Möglichkeiten der Selbstveröffentlichung nutzen? In diesem Artikel vergleichen wir Selfpublishing-Dienstleister wie tredition, BoD oder epubli mit der Gründung eines eigenen Verlags.

Die Vor- und Nachteile von Selfpublishing-Dienstleistern: Selfpublishing-Dienstleister wie tredition, BoD oder epubli übernehmen alle Aspekte der Produktion von Anfang bis Ende für dich - das ist etwas, das viele Autoren nicht selbst machen möchten, weil sie entweder nicht die Zeit oder die Fähigkeiten haben, dies selbst zu tun. Du kannst dich also auf das Schreiben konzentrieren, sie kümmern sich um den Druck und den Vertrieb. Dafür behalten Selfpublishing-Dienstleister einen relativ hohen Prozentsatz der verkauften Bücher und E-Books als Gebühren ein. Diese Gebühren sind ähnlich hoch wie bei einem traditionellen Verlag, die Service Leistungen meiner Meinung nach aber deutlich geringer.
Während vor allem große Verlage über eine bewährte Marketingmaschinerie verfügen und Verlagsvertreter beschäftigen, die Buchhändler besuchen und Ihnen das aktuelle Verlagsprogramm vorstellen, verschicken Selfpublishing-Dienstleister meist nur eine einmalige Pressemitteilung für ein neues Buch. Um den Großteil des Marketings muss sich der Autor dann trotzdem selbst und auf eigene Kosten kümmern.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der außerdem bei der Entscheidung für einen Selfpublishing-Dienstleister zu bedenken ist, ist die Akzeptanz in der Branche und in der Leser-Community. Diese kann schwierig sein, weil manche Leute davon ausgehen, dass dein Buch bereits von Verlagen mehrmals abgelehnt wurde, bevor es bei einem Self-Publisher veröffentlicht wurde. Viele Autoren, die es geschafft haben bei großen Verlagen unterzukommen, raten daher Anfängern davon ab, ihr erstes Buch als E-Book bei tredition, BoD oder epubli erscheinen zu lassen, sondern raten dazu sich lieber weiterhin bei Literatur-Agenturen zu bewerben, auch auf die Gefahr hin, dass das eigenen Buch dann vielleicht erst nach Jahren oder auch niemals veröffentlicht wird.
Nicht wenige Verlags-Autoren beschweren sich zu Recht über die unendliche Flut von schlecht geschriebenen, talentfreien Manuskripten, die dank Selfpublishing-Dienstleister den Buchmarkt überschwemmen.

Alternative - Der eigene Verlag: Um einen eigenen Verlag zu gründen, musst du zunächst ein Gewerbe anmelden und das gesamte Marketing, den Druck und den Vertrieb selbst organisieren. Das ist viel Arbeit und birgt auch Risiken, da du für alle Kosten verantwortlich bist. Wenn jedoch alles gut läuft, hast du nicht nur die vollständige Kontrolle über den Verlagsprozess und alle damit verbundenen Entscheidungen, sondern behältst nach Abzug deiner Kosten auch den gesamten Gewinn aus deinen Buchverkäufen. Es ist allerdings durchaus schwierig, die Aufmerksamkeit potenzieller Leser und Käufer auf sich zu ziehen, wenn man nicht über einen bekannten Namen verfügt oder von einem etablierten Verlag unterstützt wird.
Solltest du also deinen eigenen Verlag gründen? Die Antwort hängt von deiner spezifischen Situation und deinen Zielen ab. Wenn du die Zeit und das Geld hast, um in die Leitung eines Verlags zu investieren, und wenn du dir zutraust, deine Bücher wirksam zu vermarkten, dann kann die Gründung eines eigenen Verlags eine gute Alternative zu einem Selfpublishing-Dienstleister sein.
Über die verschiedenen Schritte, die man gehen muss, um einen eigenen Verlag zu gründen und die Kosten, die dabei auf dich zukommen, werden wir in Kürze in einem weiteren Artikel näher eingehen.
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